Mustafa Gündoğdu alias Mousse T. wurde vor fast 56 Jahren im westfälischen Hagen geboren. Man nennt diese doch eher unspektakuläre Stadt auch das „Tor zum Sauerland“. Ein Begriff, der übrigens – das ist aktenkundig – 1694 auftauchte. „Allerdings habe ich nur noch sehr rudimentäre Erinnerungen an Hagen.“, sagt der DJ, Musik-Produzent, Film-Komponist und die TV-Personality Mousse T. „Denn wir sind früh nach Hannover umgezogen, dort habe ich nicht nur die Grundschule besucht – dort ist bis heute meine Heimat zu verorten.“

Der Papa, ein arrivierter Frauenarzt, wollte, dass sein Junge unbedingt ein Instrument spielt, „und zwar ein aus seiner Sicht seriöses und auf keinen Fall sollte es etwas mit Pop-Musik zu tun haben.“ Zu Hause bei den Gündoğdus wurde außerdem vornehmlich volkstümliche türkische Musik gespielt, „Ich kann jetzt auch im Nachhinein nicht behaupten, die habe mich nun sonderlich mitgerissen.“, bemerkt Mousse T. schmunzelnd. Jedenfalls musste er erst einmal ran an die Orgel – er gab sich auch richtig viel Mühe, aber sie wurde einfach nicht sein Instrument.

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Im Tonstudio oder am Plattenteller – sogar in der Maske: Mousse T. gibt immer eine gute Performance.
Michael Jackson, Tom Jones & Co.

Statt einer vom Vater dringend gewünschten akademischen Karriere – widmete sich Mustafa viel lieber dem E-Piano, experimentierte in hannoverschen Rock-Bands und übte sich schon früh zu Hause in Overdub-Techniken, „Da war ich so 16.“, erinnert sich Mousse T. Als DJ arbeitete er damals ebenfalls. „Danach bin ich in die Peppermint Park Studios gewechselt und habe Peppermint Jam gegründet.“

Mit beidem wurde später innerhalb Hannovers auf das ehemalige Gelände der Weltausstellung umgezogen. Aber vorher landete Mousse T. mit „Horny 1998“ den ersten und nicht den letzten Hit. In den seit Jahrzehnten im Musik-Business richtungsweisenden Billboard Dance Charts rauschte er mit dieser Produktion nach ganz oben. Schon vorher „wurden große Musiker wie Michael Jackson oder Tom Jones auf mich aufmerksam“ – und dies sozusagen noch im Vor-Internet-Zeitalter als Mobiltelefone eher die Ausnahme waren und ein Faxgerät als modernes, weltweites Kommunikationsmittel galt.

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Bodenständig und ganz unkompliziert: Mousse T. bei den Dreharbeiten bei unserem Workshop in der Stillen Station in Hannover
Namedropping ist ein No-Go

Es war auch die Zeit als der Musik-Sender MTV mit seinen damals sehr innovativen Clips das Hör- und Sehverhalten einer ganzen Generation veränderte und die Genres, in denen Mousse T. unterwegs war (und ist) – Funk, House, Pop – in noch astronomischere Höhen in jeder Hinsicht beförderte. Spätestens nach „Horny 1998“ war Mousse T. ein fester Begriff in der internationalen DJ- und Producer-Szene – und ist es bis heute geblieben.

Es war dann nur folgerichtig, dass um die Jahrtausend-Wende eine Pop-Ikone wie Tom Jones anrief und fragte, ob man nicht einmal etwas zusammen veranstalten sollte. Der eine oder die andere wird sich sehr wohl noch des gemeinsamen Hits der beiden, „Sex Bomb“, besinnen. Oder auch des „Is It Cos I’m Cool?” mit Emma Lanford, mal abgesehen von Remixes wie Michael Jacksons „Ghosts“ oder „Step Back in Time“ von Kylie Minogue. Aber wirklich cool ist Mousse T., weil er eben kein permanenter Namedropper ist, sondern ein offener Typ, „der nie einen Master-Plan hatte“ und der mit Stars, die in den Peppermint Studios produzieren – wie beispielsweise die „Scorpions“ – ebenso gut auskommt wie mit tausenden Tanzenden als DJ-Act in einer Großraum-Disco auf Ibiza oder mit einigen Freunden zur Session im hannoverschen Studio.

Ohne Wenn und Aber ist er für unser Pilotprojekt „Aus der Stille in den Klang“ da
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Aufmerksam verfolgt Mousse T. die Redebeiträge der anderen Protagonisten bei der Pressekonferenz.

Und eben dieser Mousse T. unterstützt ohne Wenn und Aber das „Aus der Stille in den Klang“-Projekt von Aktion Kindertraum. Von Beginn an. Er machte mit bei unserem Workshop, war einer der Stars auf unserer Pressekonferenz – und ist jetzt auch bei uns als Podcast-Interview-Partner zu hören. Warum genau  macht er bei unserem Projekt mit? „Dass Musik eine große therapeutische Kraft hat, ist schon längst Fakt. Diese Therapie gepaart mit unbändigem Vergnügen darf ich jeden Tag genießen. Dank ,Aus der Stille in den Klang‘ gibt es die Möglichkeit, dass hörgeschädigte Kinder ebenfalls in diesen Genuss kommen können und die heilende Wirkung der Musik mit Spaß fühlen können. Mit großem Respekt vor diesem Projekt kann ich sagen: Ich bin Fan!“

Interview mit Mousse T. in der Stillen Station

Also dran und hier drin bleiben, wir werden berichten…Und mit ebenso großem Respekt soll gesagt sein: Wir sind Fans von Mousse T., diesem genial-bodenständigen, bodenständig-genialen Musiker und Menschen. Gemeinsam mit dem klassischen und ebenso international renommierten Pianisten Sebastian Knauer wird er einen Song für „Aus der Stille in den Klang“ produzieren und dann später mit den Kindern des Projekts performen. Aber das ist – mal wieder – ein ganze andere Geschichte…