Mit beeindruckender Resonanz ist Anfang September mit einer Pressekonferenz das neue Pilotprojekt von Aktion Kindertraum „Aus der Stille in den Klang“ an den Start gegangen.

Wie aus einem Zufall Elenas Traum wahr wurde…

Übrigens entstand das Projekt aus einem ganz großen Zufall. Denn Elena Kondraschowa, die seit Jahren ein Ohr für die Idee ihres Projekts suchte, fand gleich vier(!) bei Aktion Kindertraum, als sie zufällig in Linden am Büro der Wohltätigkeitsorganisation vorbei spazierte.

Ihre Zuhörerinnen waren die jetzige Projektleiterin Helga Berndmeyer und Aktion Kindertraum-Geschäftsführerin und -Gründerin Ute Friese, die Elena drei Stunden lang zuhörten und sofort Feuer und Flamme für das Projekt waren.

Kein Wunder – die Ohren glühten…

Worum geht es bei diesem Pilotprojekt?

Es handelt sich um einen einzigartigen musikpädagogischen Ansatz von Elena Kondraschowa, Konzertgeigerin, Musikpädagogin und Musikwissenschaftlerin sowie pädagogische Leiterin dieses Pilotprojekts für hörgeschädigte Kinder.

Hörgeschädigte Kinder machen und erleben Musik

Hörgeschädigte Kinder erstmals Musik erleben zu lassen. Ihnen die Chance zu geben, ein Instrument zu erlernen, zusammen mit Gleichaltrigen zu musizieren. Ihnen den Weg in die akustische Welt zu ebnen und damit wichtige Voraussetzungen für ihre gesellschaftliche Teilhabe zu schaffen. Für all diese Ziele steht „Aus der Stille in den Klang“.

Neue Methodik hilft CI-Kindern besser und klangvoller zu hören

Mit ihrer neuartigen eigens entwickelten Methodik lernen die Kinder bei Elena Kondraschowa Geige oder Klavier zu spielen und dabei besser und klangvoller zu hören. Diese Kinder haben ein Cochlea-Implantat (CI), eine elektronische Hörprothese. Damit können sie Musik und Rhythmus eingeschränkt wahrnehmen. Doch um selbst zu musizieren, reicht das bisher nicht. Das Pilotprojekt „Aus der Stille in den Klang“ soll den Jungen und Mädchen diese Chance eröffnen.

Expertinnen zweier bekannter Einrichtungen unterstützen uns

Das Pilotprojekt sieht Aktion Kindertraum als Basis für weitergehende Studien, daher wird es auch wissenschaftlich von Expertinnen aus zwei renommierten und weltweit bekannten Einrichtungen begleitet.

Von

• Prof. Dr. med. Anke Lesinski-Schiedat, Chefärztin der Hals-Nasen-Ohren (HNO)-Klinik  und ärztliche Leiterin des Deutschen Hörzentrums (DHZ) Hannover der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)

• PD Dr. rer. biol. hum. Angelika Illg, Leiterin des therapeutischen Teams des DHZ der HNO-Klinik an der MHH

• Dr. Barbara Eßer-Leyding, Leiterin des Cochlear Implant Centrum (CIC) „Wilhelm Hirte“ in Hannover

• Mareike Dröge und Ricarda Gorny, zwei Stipendiatinnen, Studentinnen im 5. Semester Sozialpädagogik, spezialisiert auf Sprachtherapie. Sie werden ihre Bachelor Arbeit über das Projekt „Aus der Stille und den Klang“ schreiben und dafür die Probanden des Pilotprojekts interviewen, die Ergebnisse zusammentragen und analysieren.

Wie funktioniert das Pilotprojekt? 

Für diese erste Studie wird es drei Gruppen mit je vier Kindern geben:
Eine Gruppe wird – zusätzlich zum normalen Musikunterricht –  Geigenunterricht bei Elena Kondraschowa erhalten. Eine weitere Gruppe erhält – ebenfalls zusätzlich zum normalen Musikunterricht –  Klavierunterricht bei Elena Kondraschowa. Die dritte Gruppe ist die Vergleichsgruppe, die lediglich am normalen Musikunterricht der Schule teilnimmt. Um die drei Gruppen besser vergleichen zu können, dauert dieser speziell ausgearbeitete Musikunterricht mit Geige und Klavier zunächst ein Jahr lang.

Wo findet das Projekt statt?

In der Hartwig-Claußen-Schule Hannover. Diese Schule ist das einzige Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Schwerpunkt Hören der Region Hannover. Hier werden alle Kinder beschult, die einen besonderen Unterstützungsbedarf im Bereich des Hörens oder Auffälligkeiten in der auditiven Wahrnehmung und Verarbeitung haben. Daher findet der Unterricht abgestimmt auf die Bedürfnisse der SchülerInnen in Laut-, Gebärden- und Schriftsprache statt.

Insgesamt gehen 135 Kinder hier zur Schule, in jeder Klasse gibt es maximal zwölf Kinder pro Klasse. Die Pädagogische Audiologie überprüft regelmäßig das Hörvermögen der Schülerinnen und Schüler. Unser Pilotprojekt wird von Michaela Vesco, der Musiklehrerin der Schule, unterstützt.

Nachhaltigkeit des Pilotprojekts

„Aus der Stille in den Klang“ soll einen Anstoß für weiterführende Untersuchungen und Studien bezüglich der musikalischen Förderung hörgeschädigter Kinder mit CI geben. Auf Basis dieser wissenschaftlichen Arbeit kann so im Idealfall den Kindern der Weg geebnet werden, um künftig weitere Unterstützung zu finden. Wünschenswert wäre es, diese Methode schließlich möglichst vielen Kindern anbieten zu können, um diese deutschlandweit in ihrer Entwicklung fördern zu können.

Konzert mit Mousse T. und Sebastian Knauer

Um dieses tolle Projekt bekannt zu machen sowie neue UnterstützerInnen dafür zu finden, fanden wir gleich zwei fabelhafte Botschafter: Mit Mousse T., Musikproduzent, DJ und Komponist,  sowie dem Konzertpianisten Sebastian Knauer. Die beiden planen langfristig ein gemeinsames Konzert mit den und für die Kinder/n. Wir freuen uns schon darauf!

Mehr über das Projekt sowie alle Beteiligten erfahren Sie hier sobald es Neuigkeiten gibt. Seien auch Sie gespannt! Klicken Sie ab und zu mal rein in unseren Blog!