Die kleine Lia-Emma Rickmann (4) hört genau zu: Wenn Tatiana Ladutko – Musikpädagogin im Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte (LBZH) in Braunschweig – auf dem Klavier eine Tonleiter nach oben spielt, soll Lia-Emma die aus bunten Plastikstufen geformte Treppe hinaufgehen. Spielt Tatiana Ladutko die Tonleiter am Klavier von oben nach unten, soll auch Lia die Treppe abwärts gehen.

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Die kleine Lia-Emma vor den Plastikstufen ihrer physischen Treppe. Sie hört genau zu, was die Musiktherapeutin Tatiana Ladutko sagt. Über ihrem rechten Ohr sitzt ein Cochlear Implantat, welches ihr das Hören ermöglicht.
Aktion Kindertraum unterstützt jetzt auch im LBZH Braunschweig gehörgeschädigte Kinder

Eigentlich ganz einfach. Aber für Lia, die gehörlos zur Welt kam und im Alter von neun Monaten ein Cochlear Implantat erhielt, ist das keine leichte Aufgabe. Trotzdem schafft es Lia-Emma.

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Lia-Emma vor der Treppe auf dem Weg nach unten.

Und auch ihren Lieblingston, kann sie inzwischen dank des Musikunterrichts, der von Aktion Kindertraum gefördert wird, schon gut spielen und nachsingen.

IMG 9514 1200x900 - Aktion Kindertraum weitet das Projekt „Aus der Stille in den Klang“ weiter aus...Lia-Emma am Klavier: Sie spielt den Ton, dann singt sie ihn.

Erst seit November unterstützt die deutschlandweit agierende Hilfsorganisation Aktion Kindertraum zehn hörbeeinträchtigte Kinder aus dem Kindergarten des LBZH – maßgeblich mit Hilfe der Kroschke Kinderstiftung – das musiktherapeutische Projekt „Aus der Stille in den Klang“ erstmals auch in Braunschweig. Die Erfolge des Projekts, das zunächst in Hannover, in der Hartwig-Claußen-Schule begann – einem Förderzentrum mit dem Schwerpunkt Hören – sind bereits sichtbar.

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Elena Kondraschowa, Konzertviolinistin, Musik-Wissenschaftlerin und -Pädagogin sowie Gründerin des Projekts und Mila (11 Jahre) aus der Hartwig-Claußen-Schule in Hannover üben eifrig für ein anstehendes Konzert. Mila ist seit zwei Jahren bei dem Projekt dabei und ein echtes Talent …
„Aus der Stille in den Klang“…

… ist ein wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt, das hörgeschädigte Kinder musikalisch fördert. Diese Kinder besitzen teils ein Cochlea-Implantat, eine elektronische Hörprothese.

Schneller besser hören – und sprechen lernen

Mit einer neuartigen – von Elena Kondraschowa – entwickelten Methodik lernen die Kinder in diesem Projekt Geige oder Klavier zu spielen und dabei besser und klangvoller zu hören. „Aus der Stille in den Klang“ wird von Aktion Kindertraum gefördert und wissenschaftlich vom Deutschen HörZentrum der Medizinischen Hochschule Hannover  begleitet.

Jetzt erstmals in Braunschweig

Jetzt wird dieses Projekt auch im LBZH eingeführt und bei vier- bis sechsjährigen Kindern in Braunschweig angeboten. Denn nach Ansicht von Experten ist es sinnvoll, so früh wie möglich mit dieser Förderung zu beginnen.

Helga Berndmeyer, Projektleiterin „Aus der Stille in den Klang“ von Aktion Kindertraum, ist begeistert: „Unser Ziel ist es, deutschlandweit hörbeeinträchtigten Kindern die Teilnahme an unserem Projekt zu ermöglichen, um schneller besser hören zu lernen. Mit dem Landesbildungszentrum in Braunschweig gehen wir diesbezüglich nach unseren ersten Erfahrungen in der Hartwig-Claußen-Schule in Hannover den ersten Schritt dazu, dieses einmalige Projekt weiter zu verbreiten. Darüber freuen wir uns ganz besonders!“

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Helmuth Herrmann schenkt Lia-Emma den Kroschke-Bär.

Auch Helmuth und Ingeborg Herrmann freuten sich sehr über die bereits jetzt sichtbaren Fortschritte der Kinder: „Es ist großartig, mit eigenen Augen zu sehen, was dieses Projekt bewirkt! Dafür sind wir sehr dankbar!“ Gemeinsam mit seiner Frau hatte der Braunschweiger Kaufmann die Kinder besucht und allen einen Teddybär der Kroschke-Stiftung mitgebracht – und einen Scheck über 7.500 Euro. Nachdem er die Kinder der Hartwig-Claußen- Schule bei einem Konzert gesehen hatte, war für das Ehrenmitglied der Kroschke Kinderstiftung klar, dass er dieses neue Projekt in Braunschweig unterstützen wollte.

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Große Freude bei allen Beteiligten an dem Projekt: Der Braunschweiger Kaufmann Helmuth Herrmann (Foto rechts) spendete 7.500 Euro. Mit dabei sind (Foto von links): Ute Friese (Gründerin und Geschäftsführerin von Aktion Kindertraum), Gerd-Ulrich Hartmann (Vorstand Kroschke Kinderstiftung), Dr. Matthias Rüter (Leiter Zentrum für Beratung, Inklusion und Teilhabe, LBZH), Helga Berndmeyer (Aktion Kindertraum), Elena Kondraschowa (Konzertviolinistin, Musik-Wissenschaftlerin und -Pädagogin sowie Gründerin des Projekts), Tatiana Ladutko (LBZH), Markus Keil (Koordination Kultur der Hörgeschädigten, LBZH), Ingeborg Herrmann und Nicole Baumann (Kindergartenleitung, LBZH).

Über das Projekt wurde unter anderem auch im TV berichtet.
Hier können Sie die NDR Dokumentation „Mit dem Körper hören“ in der Mediathek anschauen.

Weitere Informationen über dieses spannende Projekt erfahren Sie auf unserem Blog mit dem Schlagwort „Aus der Stille in den Klang“