Liebe Freundinnen und Freunde von Aktion Kindertraum!

In der jüngst vergangenen Zeit war ich so intensiv wie lange nicht mehr unterwegs. Dabei habe ich wieder einmal bemerkt: Zoom-Calls können in bestimmten Fällen durchaus richtig sein und Zeit sparen – aber das konzentrierte, persönliche und zugewandte Gespräch können sie auf Dauer eben doch nicht ersetzen. Das habe ich bei diversen Trips durch unsere Republik mit Nachdruck erfahren.

„Blickpunkt“ in München: Wie barrierefrei sind unsere Städte?

Dies gilt natürlich insbesondere auch für Aktion Kindertraum-Formate wie unseren YouTube-Talk „Blickpunkt“, den wir dieses Mal in einem Münchner Studio aufgezeichnet haben. Das hat sich so ergeben, da wir im Herbst ohnehin öfters in Bayern unterwegs waren. Am diesmaligen „Blickpunkt“ zum Thema „Wie barrierefrei sind unsere Städte?“  nahm eine hochkarätige Runde teil: Live im Studio waren Verena Bentele, ehemalige Weltklasse-Behindertensportlerin und Präsidentin des Sozialverbandes VdK; Oswald Utz, langjähriger Behindertenbeauftragter der Stadt München (jeweils via Zoom), Sandra Kittmann, die Architektin ist im Deutschen Museum für Inklusions-Belange verantwortlich, Sven Marx, weltreisender Fahrradfahrer in Sachen Inklusion. Zugeschaltet war zudem noch der 19-jährige Felix Lindtner mit seiner Mutter und Ute Friese, Gründerin und Geschäftsführerin von Aktion Kindertraum war in München vor Ort im Studio. Wir veröffentlichen die Aufzeichnung in den nächsten Tagen auf unserem YouTube-Kanal. Ich empfehle Ihnen: Nehmen Sie sich die Zeit und schauen Sie diesen „Blickpunkt“, das Thema Barrierefreiheit ist umfänglicher als Sie denken mögen.

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Sven Marx, Ute Friese, Andreas Wrede und Sandra Kittmann (von links nach rechts) im Aufnahmestudio in München.

In München waren wir zudem beim 75-jährigen Jubiläum der Stiftung Pfennigparade mit einem Stand vertreten, der sich großer Beliebtheit erfreute.

Welthospiztag in Rust und bundesweiter Kinder-Lebens-Lauf

Der diesjährige Welthospiztag – schon sehr lange unterstützen wie Kinderhospize in ganz Deutschland – wurde unter anderem im Europapark Rust begangen. Der Bundesverband Kinderhospiz präsentierte in Rust ein tolles Programm für Klein und Groß, mit dabei war Gastgeberin und Schirmherrin Mauritia Mack. Kurz vorher fand im Europapark der Kongress „Kinderhospiz 2.0“ statt, für Aktion Kindetraum war ich auch dabei. Und im Europapark endete in diesem Jahr der Kinder-Lebens-Lauf, der natürlich auch bei uns in Hannover Halt gemacht hat. 175 waren seit dem Start in Berlin vergangen, über 7.000 Kilometer zu Fuß, per Fahrrad oder im Rollstuhl zurückgelegt – beeindruckend!

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Kinder-Lebens-Lauf-Stopp in Hannover vor dem Aktion-Kindertraum-Büro.

Aber nicht nur Rust liegt im Süddeutschen, das gilt auch für das Projekt Internat Mattisburg Sternstunden am Chiemsee, das ich in diesem Jahr schon einmal besucht hatte – hier am Chiemsee entsteht eine besondere Einrichtung und Förderschule für traumatisierte Kinder.

Vom österreichischem Tirol ins sachsen-anhaltinische Stendal

Noch weiter in den Süden führte es mich nach Österreich, genauer zum Ederhof, ein Rehabilitationszentrum, das auf organtransplantierte Kinder und Jugendliche spezialisiert ist mit einem integrativen und familienorientierten Ansatz. Der Ederhof in Ost-Tirol ist zweifellos eine diesbezüglich herausragende Institution seit über zwei Jahrzehnten. Aktion Kindertraum fördert hier nun eine Stelle für eine Diät-Assistentin, denn die Betroffenen müssen stets starkes Augenmerk auf ihre tägliche Ernährung legen. Die Rudolf Pichlmayr-Stiftung unterhält schon lange den Tiroler Ederhof. Bei einem Charity-Abend im Berliner Capital Club, hier treffen sich Führungskräfte und Unternehmerinnen, konnte ich einmal mehr Kontakte zur Pichlmayer-Stiftung und zu anderen Entscheidern vertiefen.

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Robert Weichselbaum empfing mich sehr freundlich auf dem Ederhof.

Allerdings kann ich eben nicht überall und gleichzeitig sein, deswegen ist meine Aktion Kindertraum-Kollegin Helga Berndmeyer nach Stendal ins schöne Sachsen-Anhalt gefahren. Diese alte Hansestadt darf für sich beanspruchen, das dort schon im Jahr 889 gesiedelt wurde. Nun, im Jahre 2022, kam sogar der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, um die Arbeit des Johanniter-Krankenhauses in Stendal zu würdigen. Genauer: die offizielle Eröffnung eines Neubaus-Komplexes wurde gefeiert. Aktion Kindertraum hat dazu einen Spielplatz im Außenbereich beigetragen. Auch den Johannitern sind wir schon ganz lange verbunden. Den Johanniter Orden gibt es übrigens schon seit 1538 als evangelische Ordensgemeinschaft, heute zählen unter anderem 14 Krankenhäuser und 56 Altenpflegeinrichtungen dazu.

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Frisch aufgestellt: Unser Spielturm für das Johanniter Krankenhaus in Stendal
Neue Räume für uns in einem hannoverschen Co-Working-Space

Eine ganz andere Geschichte ist die Suche nach neuen Büroräumen. Wir haben schon seit vielen Jahren unsere Büroräume im hannoverschen Stadtteil Linden, aber so wie Aktion Kindertraum in den nun 24 Jahren gewachsen ist, so ist auch die Zahl unserer hauptamtlichen Mitarbeiterinnen umfänglicher geworden. Weit über 3.500 Wünsche unterschiedlichster Art erfüllen sich nicht von selbst und wie Sie wissen, ist unser Anspruch an uns selbst, immer unbürokratisch, schnell und sorgfältig mit eben diesen ganzen Wünschen umzugehen. Nun, langer Rede…: Im Februar des kommenden Jahres  werden wir umziehen mit Pick und Pack, bestimmt etwas melancholisch, denn wir haben schon sehr an unseren Räumen am Pfarrlandplatz gehangen. Gleichwohl blicken wir unseren neuen Räumlichkeiten in einem Co-Working-Space mitten in der City und ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs sehr freudig entgegen – sozusagen rechtzeitig zum tatsächlich 25-jährigen Jubiläum von Aktion Kindertraum in 2023.

Selbstverständlich darf keineswegs unerwähnt bleiben, dass das einzigartige Projekt „Aus der Stille in den Klang“ unter der inspirierenden Leitung von Elena Kondraschowa in das zweite Förderungsjahr gehen wird; vor einer Weile wurde an der Medizinischen Hochschule Hannover eine erste Studie im Rahmen von Bachelor-Arbeiten zweier Studenten vorgestellt. Und festgestellt werden darf mit Fug und Recht: Dieses wissenschaftlich begleitete Pilot-Projekt für hörgeschädigte Kinder mit Cochlea-Implantat ist auf einem ungewöhnlichen, aber richtigen Weg, ganz jungen Menschen mit Hilfe des Geige- oder Klavierspielens die wunderbare Welt der Musik zu erschließen. So haben sich etwa Aktion Kindetraum und die Kroschke Kinderstiftung gemeinsam entschieden, „Aus der Stille in den Klang“ ein weiteres Jahr zu fördern.

Eine politische Tea-Time in Berlin mit der Familien-Ministerin

Noch einmal muss ich nach Berlin springen, denn dort hatte ich das Vergnügen an einer Tea Time mit der Familienministerin Lisa Paus im Hotel de Rome teilzunehmen. Dabei handelt es sich um eine politische Tea Time, veranstaltet vom Verband der Unternehmerinnen, bei dem ich seit geraumer Zeit aktiv bin. Themen waren etwa: Der Fachkräftemangel, die Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit oder der Ausbau von Ganztagsbetreuungs-Angeboten. Wobei die Ministerin betonte: „Wir brauchen dringend mehr Frauen im Arbeitsleben, als Fachkräfte und in Führungspositionen. Wirtschaft und Politik werden das nur gemeinsam schaffen.“

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Lisa Paus begrüßt die Teilnehmerinnen zur Tea Time

Apropos Frauen – die scheidende Parlamentspräsidentin des hannoverschen Landtages, Gabriele Andretta, kritisierte zu Recht, beim Frauen-Medienstammtisch in Hannover, dass der Frauenanteil im Parlament bei der kürzlichen Landtagswahl bei lediglich 34,2 Prozent liege – im Jahr 2003 waren es 34,4 Prozent. Das könne man nur als „20 Jahre Stillstand“ bezeichnen, sagte die Politikerin. Denn Demokratie brauche durchaus mehr Frauen in ihren Reihen, dem kann ich nur zustimmen.

Ein Bolzplatz in Mönchengladbach und ein Segelboot auf dem Essener Baldeneysee

Themenwechsel: Mit der Hermann van Veen-Stiftung verbindet uns ebenfalls ein langes Zeitband der Zusammenarbeit. Dieses Mal war ich in Mönchengladbach an der Hermann van Veen-Förderschule, um den ersehnten Kunstrasen-Fußballplatz miteinzuweihen. Aktion Kindertraum reiht sich hier, gemeinsam etwa mit RTL – Wir helfen Kindern, in eine Reihe von einigen Unterstützern des neuen Bolzplatzes ein. Und weil Essen nicht so weit entfernt ist von Mönchengladbach, bin ich am selben Tag an den herrlichen Baldeneysee zum Segelverein „Inklusives Segeln für Alle“ gefahren. Hier haben wir uns an einem neuen Segel beteiligt, damit zukünftig noch mehr beeinträchtigte Kinder aktiv mitsegeln können – was einmal mehr verdeutlicht, wie breit inzwischen die Palette unserer erfüllten Wünsche reicht.

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Boot ahoi: Jungfernfahrt unter neuem Segel!

Und schließlich war ich in diesem Herbst noch bei der Lebenshilfe in Rotenburg an der Aller, hier arbeiten 500 Menschen mit geistigen, seelischen oder körperlichen Beeinträchtigungen. Aktion Kindertraum hat einen Motion Composer gestiftet, mit diesem Gerät können Menschen mit schwerster Behinderung kleinste Bewegungen in Klänge umwandeln. Ein Team aus Software-Entwicklern, Komponisten und Therapeuten konnte ab 2010 mit EU-Fördermitteln diese inkludierende Gerätschaft entwickeln. Jetzt haben fast 100 behinderte Kinder und Jugendliche dieser Einrichtung die Möglichkeit zu musizieren.

Noch so ein Beispiel für die Wünsche, die Aktion Kindertraum nur zu gern Wirklichkeit werden lässt.

Ihre Ute