Zwei Drittel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben wegen des Klimawandels Angst vor der Zukunft. Sogar 82 Prozent der 16- bis 25-Jährigen sind der Meinung, dass „die Menschheit daran gescheitert ist, auf den Planeten aufzupassen“. Das ist das bestürzende Ergebnis einer internationalen Studie aus dem Herbst 2021 zum Umgang mit der Klimakrise. Selbst die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler waren von dieser eindeutigen Einschätzung der jungen Generation geradezu beunruhigt.

Für die Studie wurden über 10.000 junge Erwachsene in zehn Ländern befragt. Dass Klimaschutz und Klimawandel die Heranwachsenden so stark beschäftigt, daran hat Fridays for Future sicher einen großen Anteil. Auch in den Familien wird darüber in den letzten Jahren sehr intensiv gesprochen.

Die Zukunft der Kinder und Klimaschutz – zwei Seiten einer Medaille

Wer sich – wie Aktion Kindertraum – für die Zukunftschancen von Kindern engagiert, wer im intensiven Austausch mit Familien ist, der kommt um dieses Thema nicht herum. Das betrifft auch Aktion Kindertraum als gemeinnütziges Unternehmen.

Aus diesem Grund hat sich Aktion Kindertraum vom unabhängigen Beratungsunternehmen Fokus Zukunft GmbH & Co KG zertifizieren lassen. Die Nachhaltigkeitsberater vom Starnberger See haben dafür alle Geschäftsaktivitäten – von den Wegen ins Büro, den Abläufen dort, dem Materialeinsatz, den Dienstreisen u.a.m. unter die Lupe genommen. Jeder einzelne Punkt wurde mit einer Angabe beziffert, wieviel Treibhausgase dabei entstehen. Umgerechnet in sogenannte CO₂-Äquivalente (CO₂e) wurde daraus eine jährliche Gesamtsumme für Aktion Kindertraum ermittelt.

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Da eine Hilfsorganisation für Kinder in Not keine energieintensiven Arbeitsprozesse hat, entstehen die meisten klimarelevanten Emissionen durch den Wärmeverbrauch in der Geschäftsstelle und durch die Arbeitswege der Mitarbeiterinnen. Diese beiden Punkte machen über 60 Prozent der Gesamtbilanz aus.

Gut zu wissen – besser zu kompensieren

Wer die Quellen für Treibhausgase kennt, kann gezielt daran arbeiten, die Emissionen zu senken. Aktion Kindertraum geht noch einen Schritt weiter: Schon heute wird dort Klimaneutralität durch Kompensation mit Klimaschutzzertifikaten erzielt.

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Die 45 Zertifikate von Aktion Kindertraum leisten einen Beitrag für anerkannte Klimaschutzprojekte, die international höchste Anforderungen erfüllen. Im konkreten Fall: ein Projekt zum Waldschutz in Brasilien. Über 1.200.000 Tonnen CO₂-Äquivalente können jährlich durch den Erhalt der rund 40.000 Hektar Regenwald in der Region Acre eingespart werden. Mit den Zertifikaten hat Aktion Kindertraum daran einen Anteil erworben.

Ein Projekt mit internationalen Nachhaltigkeitszielen

Aber was hat Aktion Kindertraum mit Brasilien zu tun? Streng genommen nichts, denn die Hilfsorganisation wirkt von Hannover aus. Doch für den globalen Klimaschutz ist es letztlich unerheblich, wo er gefördert wird oder wo versucht wird, Treibhausgase zu kompensieren. Dies gilt auch für die Internationalen Nachhaltigkeitsziele der UN, die mit dem Projekt verbunden sind. Denn neben dem Klimaschutz verfolgt das Projekt noch weitere Sustainable Development Goals (SDG):

  • SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen: Das Projekt erleichtert den Zugang zur zahnärztlichen Versorgung. Außerdem wurden 2017 eine Apotheke und 2019 ein Gesundheitszentrum vor Ort errichtet.
  • SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: Für das Projekt wurden einheimische Projektmanager eingestellt. Mitglieder der örtlichen Gemeinschaft wurden für Studien zur biologischen Vielfalt, das Waldkohlenstoffinventar, den Bau des Hauptquartiers und als Führer und Köche für die Besucher eingestellt.
  • Der Fokus liegt aber auf SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz und SDG 15 – Leben an Land, das den Erhalt der Biologischen Vielfalt zum Ziel hat.
Wie geht es weiter?

Für Aktion Kindertraum ist das Erreichen von Klimaneutralität durch die Kompensationszertifikate kein Freifahrtschein, um weiter zu machen wie bisher. Im Gegenteil, vielmehr sieht die Hilfsorganisation darin eine Verpflichtung, ihre klimarelevanten Aktivitäten kritisch zu betrachten und Reduktionspotenziale zu nutzen. Eine Umstellung auf ein papierloses Büro ist eine Möglichkeit, wohlwissend, dass die Informations-Ablage in der Cloud ebenfalls Energie verbraucht. Eine andere Möglichkeit, die CO2-Bilanz weiter zu verbessern, sieht Aktion Kindertraum im Umzug in moderne, energieeffiziente Büroräume. Die werden seit einiger Zeit verstärkt gesucht.

 

Dieser Beitrag wurde geschrieben von Robert Exner
Er unterstützt seit langem die Öffentlichkeitsarbeit von Aktion Kindertraum. Noch länger befasst er sich mit Nachhaltigkeitsthemen und Klimakommunikation: www.klima-texte.de