Liebe Freundinnen und Freunde von Aktion Kindetraum!

Ja, wenn auch immer mit Bedacht und Corona-Vorsicht, im September waren es doch wieder mehr Termine, die ich außerhalb des Home Office oder unserer Geschäftsstelle wahrnahm. Und was für spannende! So traf ich kürzlich bei einer Veranstaltung des Wir-Wirtschaftsklubs Klaus Holtmann (Messen & Events) und den CEO Jörg Zeißig in Hannover.
In diesen Zeiten sind auch die Messebauer gefordert, sich über neue, in die Zukunft weisende Konzepte nicht nur Gedanken zu machen – sondern sie zügig Wirklichkeit werden zu lassen.

Bereits seit den sechziger Jahren ist Holtmann auf der nationalen und der internationalen Messe-Bühne prominent zu finden. Frankfurt, Berlin, Moskau, Shanghai oder Dubai, Holtmann Messebau war schon da für große Kunden. Aber die Corona-Krise hat auch dieses Unternehmen dazu bewegt, noch intensiver über hybride Messen nachzudenken. Wer weiß schon, wie sich das Virus noch auf diese Branche auswirkt?

Brücke zwischen digitaler und realer Welt
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Beim Wir-Wirtschaftsfrühstück diskutierten wir über hybride Messen

Klaus Holtmann und Jörg Zeißig erklärten das Thema hybride Messen: Es gilt hier, eine Brücke zu schlagen zwischen der realen und der digitalen/virtuellen Welt. Denn wovon man schon ausgehen sollte ist, dass künftig virtuelle Formate verknüpft werden mit realen Events und deren Live-Elementen. Es ist also der Versuch, einen machbaren Kompromiss zu schaffen, in dem sowohl menschlicher Kontakt möglich ist wie auch darüber hinausgehend Features und tiefergehende Informationsmöglichkeiten zu bieten.

So kamen wir auch auf das neue Video-TV-Format von Aktion Kindertraum zu sprechen: Blickpunkt. In unserer ersten Sendung, die Sie sich nachträglich noch auf unserem YouTube-Kanal anschauen können, ging es um die Geschwisterkinder-Thematik und die Frage, ob diese zu oft im Schatten ihrer kranken Schwestern oder Brüder stehen. Mit der Technik des hybriden Messe-Konzeptes, in kleinerem Maßstab selbstverständlich, könnten wir uns sehr gut vorstellen, die nächsten Blickpunkt-Sendungen sozusagen im Holtmann-TV-Studio zu produzieren. Das wäre eine tolle Sache!

Klettern, rutschen und schaukeln
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Sevgi und Umut Aktürk besuchten das Team von Aktion Kindertraum

Ganz bodenständig und so gar nicht virtuell wurde es dann beim Besuch von Umut (5) mit seiner Mutter Sevgi Aktürk im Büro von Aktion Kindertraum. Umut und sein Bruder Yusuf (12) sind beide schwer behindert und freuten sich so sehr, dass Aktion Kindertraum ihnen ein Klettergerüst mit Schaukeln und Rutsche in ihren Garten in Hohenhameln stellen konnte. Sevgi erzählt: „Da beide Jungs unter tiefgreifenden Entwicklungsstörungen leiden und auch Autisten sind, können wir kaum etwa auf öffentliche Spielplätze gehen.“

Da ist nun ganz wunderbar, dass die Brüder ihren Bewegungsdrang am Klettergerüst schaukelnd oder rutschend fröhlich ausleben können. Wer noch mehr über diese Familie erfahren möchte, möge sich auf YouTube „Die Aktürks“ angucken. Die Mama macht das großartig, den Zuschauern das Leben dieser Familie näher zu bringen. Denn der Alltag unter diesen familiären Bedingungen sieht doch schon sehr anders aus als der unsrige, die wir (hoffentlich) gesund sind.

Auch mal entspannen, bitte
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Jessics spielen Blues and Ballads

Und weil man sich zwischendurch gern einmal auf andere Gedanken bringen lässt, war ich auf einem Hof-Konzert. Was es damit auf sich hat? Nun, unter dem Motto „Kultur in der Nachbarschaft“ lud Dagmar Schmidt vom Verband der Unternehmerinnen, in dem ich sehr aktiv bin, zu diesem kleinen aber feinen kulturellen Highlight in ihrem Hinterhof-Garten ein. Die Band Jessics spielte Blues und Balladen. Was für eine schöne Entspannung.

Das Thema Geschwisterkinder liegt uns ja nicht erst seit gestern am Herzen – so unterstützen wir schon lange Jahre das Netzwerk für die Versorgung schwer kranker Kinder und Jugendlicher. Und dazu zählt eben auch das Geschwisterkinder Netzwerk, dessen Projektleiterin Ursula Neuhaus in unserer ersten, bereits erwähnten Blickpunkt-Sendung u.a. zu Gast war. Sie besuchte uns ebenfalls in unserer Geschäftsstelle und brachte Anke Bsteh (Projektmanagement) und Regina Sugint mit. Sie ist Prokuristin und Leiterin des Netzwerkes für die Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher.

Entlastung für die gesamte Familie

Wir saßen gemeinsam auf unserer Büro-Terrasse und Ursula Neuhaus, Anke Bsteh und Regina Sugint berichteten, dass für 2021 ein größere Fachtagung zum Thema Geschwisterkinder in Planung ist.
In Deutschland – so wird vermutet, denn offizielle Zahlen gibt es noch nicht, ein Ding der Unmöglichkeit – leben über zwei Millionen Geschwisterkinder die Brüder oder Schwestern haben, die behindert oder schwer erkrankt sind. Das gesunde Heranwachsen der Geschwister ist diesem Netzwerk wichtig. Nicht zuletzt, weil das für Entlastung in den gesamten, betroffenen Familien sorgt.

Für die Zukunft wird nun wichtig sein, die unterschiedlichen Arbeitskreise und Initiativen, die es regional und überregional in Deutschland gibt, und deren wichtige Arbeit besser und wirksamer zu koordinieren. Vor allem auch, um das Thema Geschwisterkinder viel mehr in den öffentlichen Fokus zu rücken als dies bisher der Fall ist. Denn manche staatliche Stelle macht es sich zu leicht, wenn Geschwisterkinder etwa keine Förderung aus sozialen Mitteln beziehen können. Das Argument ist oft: „Diese Kinder sind doch gesund.“ Und weil Sie doch wissen, dass Aktion Kindertraum Familien Rückhalt gibt, werden wir in Zukunft nicht nur erkrankten Kindern sondern auch deren Geschwistern nachdrücklich beistehen.

Ihre Ute