Wenn wir einen Wunsch erfüllt haben, erhalten wir oft eine Rückmeldung von den Kindern oder den Eltern, darüber freuen wir uns sehr. Ob per Mail, Post oder Telefon – oft sind wir sehr gerührt über das Feedback und die Dankbarkeit der Familien, die sich über die Wunscherfüllung häufig noch lange und nachhaltig freuen.

Stellvertretend für die vielen Nachrichten an uns möchten wir hier die Mail von Franziska mit deren Einverständnis einmal veröffentlichen, um so zu zeigen, wieviel Dankbarkeit uns häufig zurückgespiegelt wird.

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Nase an Nase mit Pluto, die Kinderaugen strahlen: Das gibt’s nur im Disneyland.
Niemand weiß, wieviel Zeit noch bleibt …

Franziska ist die Mutter des achtjährigen Jaydon aus Langenhagen (bei Hannover). Bei ihrem Sohn wurde schon während der Schwangerschaft ein schwerer Herzfehler diagnostiziert, das sogenannte hypoplastische Linksherzsyndrom (HLHS). Für die Eltern ein Schock; denn wie viel Zeit ihnen mit Jaydon bleibt, ist schwer vorhersehbar.

Hinzu kam im Jahr 2018 von jetzt auf gleich eine deutliche Verschlechterung seines Allgemeinzustandes. Vermutet wurde eine Thrombose, aber man weiß es nicht genau. Fakt ist, dass Jaydon seitdem auf den Rollstuhl angewiesen ist und er sich mental auch sehr verändert hat.

Jaydon liebt Disney-Figuren

Was ihn aber aufleben lässt und ihm unheimlich viel Freude bereitet, sind Shows von Disneyfiguren. Insbesondere die Mickymaus hat es ihm sehr angetan. So entstand der Wunsch, einmal heraus zu finden, wo Mickymaus denn wohnt. Die Familie wollte daher gerne das Eurodisneyland Paris besuchen.

Der Dankesbrief rührte uns sehr …

Franziska schrieb: „Hallo, liebes Team von Aktion Kindertraum, wir melden uns heute aus dem Parisabenteuer zurück. Dabei wussten wir ein paar Tage vor Reiseantritt gar nicht, ob wir die Reise überhaupt antreten konnten … Jaydon kam akut in die Klinik, da sich seine Sonde im Bauch so sehr entzündet hatte, das er mehrere Tage Medikamente über die Vene benötigt hat. Wir waren alle sehr traurig, weil wir uns schon damit abgefunden hatten, das wir nicht fahren können. Jaydon wurde dann aus der Klinik entlassen und wir konnten ein wenig aufatmen.

Aber zwei Tage später mussten wir dann wieder zurück in die Klinik. Trotz Medikamenten eiterte die Stelle. In der Notaufnahme machte sich dann gleich bei uns wieder große Angst breit. Jaydon sagte mit seinen gerade einmal acht Jahren zum Arzt als der fragte, ob wir Familie Hentschel seien: ,Neeee, wir sind Familie Pech, also ich kann auch gerne hier bleiben und ich lass‘ mich auch wieder pieksen wenn es sein muss …‘

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Märchenhaft: Das Dornröschenschloss in Disneyland. Jaydon mit seinem Bruder Taylor.

Wenn es in dem Moment nicht so traurig gewesen wäre, hätte das der Lacher des Tages werden können. Auf Nachfrage, ob es für Jaydon denn schlimm wäre, wenn wir die Reise verschieben müssten, antwortete Jaydon dann: ,Es ist ja eben nun mal so: Mir geht’s nicht gut – und dann muss ich eben hier bleiben. Micky muss dann eben auf mich warten …‘

Dieses kleine tapfere Menschenkind! Wir können gar nicht in Worte fassen, wie unfassbar stolz wir auf ihn sind und wie sehr wir dieses kleine Wesen lieben!

Gott sei Dank konnten wir aber die Klinik wieder verlassen, auch wenn den Ärzten und uns klar war, dass das auch in die Hose gehen könnte. Wir sind dann zwar nicht ganz entspannt gefahren, haben uns aber auf unser Bauchgefühl verlassen, immer mit dem Blick darauf, eventuell wieder zurück fahren zu müssen.

Aber aus Familie Pech wurde dann Familie Glück und Jaydons Bauch sah aus als wäre nie etwas gewesen …

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Das Größte für Jaydon war ein gemeinsames Mittagessen mit Mickymaus.

Dann ging es los. Von Hannover nach Maastricht. Dort angekommen, bezogen wir unsere Zimmer und aßen lecker beim Italiener. Am nächsten Tag nach einer tollen, entspannten Nacht im Hotel direkt an der Maas ging es dann von Maastricht aus nach Paris. Sabrina, unsere Fee vom Kinder- und Jugendhospizdienst Hannover, war auch mit dabei. Es war Jaydons großer Wunsch seinen ersten Urlaub mit seiner Sabrina zu verbringen und einfach wundervoll, die beiden zusammen zu sehen.

Dieser liebevolle Umgang, die vertrauten, selbstverständlichen Handlungen, Sabrinas Gabe, Jaydon zu beruhigen sowie diese Vertrautheit, die zwischen den beiden förmlich zu spüren ist, kann man einfach gar nicht in Worte fassen.

Die Zeit stand still – Sorgen und Ängste rückten in den Hintergrund

Ja, was sollen wir sagen? Die Reise war magisch! Es war einfach wundervoll!!! Die Zeit stand still – für uns – und alle Gedanken rückten ein wenig in den Hintergrund. Wir lebten wie in einem Märchen. In einer Welt, in der es scheinbar keine Sorgen und Ängste gibt. Es waren sehr sehr viele Eindrücke, die uns zeitweise die Tränen in die Augen getrieben haben.

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Sabrina freut sich ebenso über die Gesellschaft von Minimaus beim Essen wie Jaydon

Im Disneyland angekommen, trauten wir unseren Augen kaum. Dort herrscht einfach eine andere Welt. Das Hotel, die Anlage, die Zimmer, alles ist sehr liebevoll gestaltet. All die Menschen, die im Disneyland arbeiten, sind so herzlich gewesen und haben uns von Beginn an das Gefühl gegeben, Willkommen zu sein.

Die Magie dieses Ortes erhaschte uns sofort. Am ersten Abend haben wir uns die eindrucksvolle Lichtershow im Disneyland angeschaut. Es war sehr emotional. Kindheitserinnerungen wurden wach. Die Show mit Lichtern und Musik war sehr ergreifend. Hier kullerten schon die ersten Tränen. Tränen des Dankes, Tränen des Glücks, aber auch Tränen der Angst – vor all dem, was vielleicht noch auf uns wartet.

Man möchte, dass dieser wundervolle Moment niemals vergeht!

Die staunenden Blicke der Kinder waren großartig. Spätestens da war klar, wir haben alles richtig gemacht!

Am zweiten Tag haben wir aufgrund des extremen Regens einen Paristag mit grosser Stadtrundfahrt eingelegt. Jaydon hat den Eiffelturm gesehen und war völlig begeistert. Was ihn aber ebenso begeisterte, war der extreme Verkehr in Paris, das förmliche Schieben der Autos durch die Straßen und ihr dauerhaftes Gehupe. Begeistert, aber auch etwas überfordert,war er mit den vielen Menschen auf den Straßen.

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Pluto kam auch zum Essen. Es gab eine dicke Umarmung!

Wir müssen aber zugeben: Was dort in Paris los ist, ist Wahnsinn und kann in einem selber auch etwas Stress auslösen! Menschen die hektisch von A nach B rennen, scheinen dort normal zu sein. Und wir mitten drin …
Paris ist allerdings leider nicht so barrierefrei wie wir das aus Deutschland gewohnt sind. Das ein oder andere war dann doch schon echt filmreif, den Rolli treppauf und trepprunter. An der einen Hand Jaydon und in der anderen Hand seine Pumpe, weil weit und breit kein Fahrstuhl in Sicht war oder dieser einfach gesperrt war.

Wir waren einfach alle voll bepackt wie kleine Packesel – oder eben auch große …

Bordsteine die nicht abgesenkt waren, Stufen in der Metro, die ein Ein- und Aussteigen ohne den Rolli zu heben einfach nicht möglich machten. Zwischendurch immer wieder viele Hochs und Tiefs mit Jaydon.

Und wieder zeigte Jaydon uns, das JETZT der richtige Zeitpunkt war, diese Reise zu machen und nicht weiter zu warten.

Aber uns wurde auch immer mehr klar, dass wir ohne Sabrina all das hätten nicht mehr für Jaydon realisieren können. Am Abend organisierte sie eine von Jaydon so sehr gewünschte Zimmer-Hotel-Party mit Luftballons, Luftschlangen, Kindersekt und Naschereien. Man hörte das Lachen und Kreischen der beiden bis ins Nachbarzimmer. Das war für uns ein weiterer zauberhafter Moment. Mit welch Kleinigkeiten man Jaydon doch glücklich machen kann und wie sehr er Sabrina für sich lieb gewonnen hat, dass er ihr so vertraut! Das Alles beruht auf Gegenseitigkeit. Und auch wir sind so dankbar für Sabrina.

Den dritten und letzten Tag in Paris haben wir komplett im Disneyland verbracht, denn jetzt spielte auch das Wetter fast bis zum Schluss mit. Zum Mittag haben wir im Disneyhotel mit all den Disneyfiguren gegessen. Jaydon hat seine Mickymaus getroffen.

Wenn wir nur in Worten wiedergeben könnten, wie dieser Moment war, würden wir Euch daran teilhaben lassen! Aber es ist einfach nicht in Worte zu fassen. Jaydon standen die Tränen in den Augen – so wie mir gerade beim Verfassen dieser Zeilen.

Die Mimik und Gestik von Jaydon haben Bände gesprochen. Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Neben Mickymaus kuschelten Minnimaus, Pluto und IA von Winnie Puuh mit Jaydon. Im Grunde kamen wir gar nicht wirklich zum Essen, weil wir so fasziniert von allem waren, was wir dort erleben durften.

Am Abend ging es dann von Paris zurück nach Maastricht, wo wir nach 9 Stunden ankamen, davon 5,5 Stunden völliges Ausharren im Stau nach einer Sperrung der Autobahn. Am nächsten Tag ging es dann am Nachmittag von Maastricht aus nach Hannover zurück.

Und schon hatte uns auch der Alltag wieder. Termine beim Arzt, Termine bei den Therapien, Telefonate mit der Krankenkasse – es war, als wäre man nie weg gewesen.

Aber das, was wir gemeinsam erlebt haben, werden wir immer fest im Herzen behalten und all das wäre ohne Eure Hilfe nicht möglich gewesen!

Danke an all die fleißigen Spender, an Aktion Kindertraum, die uns die Unterkunft gespendet haben und einen großen Dank an Sabrina, ohne die all das niemals möglich gewesen wäre!!!

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Winnie Puuh lässt grüßen: Esel IA gab sich ebenfalls die Ehre an Jaydons Tisch.

Wir werden versuchen, dass Jaydon das Erlebte lange in seinen Gedanken bewahren wird. Wir werden sein Zimmer mit Bildern dieser Reise schmücken. Ein kleiner Eiffelturm, den ihm Sabrina geschenkt hat, steht schon in seinem Zimmer!

Vielen vielen Dank, dass Sie uns den Aufenthalt im Disneyland ermöglicht haben.

Das Größte für Jaydon waren das Essen mit Mickymaus, der Eiffelturm und das Hochbett im Eurodisneyhotel.

Liebe Grüße
Franziska H.