Die Idee kam Fatima Albo-Hussein im Urlaub auf dem Liegestuhl: Man müsste auch mal was für Menschen tun, denen es nicht so gut geht. Aber: Gern sollte es in diesem Fall eine regionale Wohltätigkeitsorganisation sein und das Geld, das gemeinsam gesammelt werden sollte, wolle man bestimmten Schicksalen zur Verfügung stellen, um so auch sehen zu können, wo die Spende bleibt.

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Lena beim Fotoshooting mit Niedersachsens Innenminister Pistorius und den KommissarInnen.

Nach einigem Googeln hatte die Studentin der Polizeiakademie alles, was sie suchte, unter www.aktion-kindertraum.de gefunden. Wie schön: Denn wir suchten für Lena (13) eine Rehakarre, für Laura (10) einen Assistenzhund sowie Geld für ein Kind aus dem Cochlear Implant Centrum (CI) in Hannover, um ihm einen Ausflug in den Klettergarten WAKITU zu ermöglichen.

Und dann legten sich Fatima und ihre KommilitonInnen so richtig ins Zeug: Sie verkauften unter anderem Slush Eis, sammelten Flaschenpfand und organisierten eine Sammelaktion innerhalb der Akademie sowie bei der Bachelor-Abschlussfeier. Auch die Gewerkschaft der Polizei sowie der Förderverein beteiligten sich mit je 200 Euro. Heraus kam eine stolze Spende von 8.000 Euro.

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Fotoshooting mit Labradoodle Pepper und Laura

Die Initiative für die Spendenaktion sprach sich herum, auch Carsten Rose, Direktor der Polizeiakademie, sowie der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, erfuhren davon. Für die Scheckübergabe wurde daraufhin ein Presselunch im Innenministerium organisiert. Neben MedienvertreterInnen wurden selbstverständlich die OrganisatorInnen der Spendenaktion und natürlich auch Lena und Laura sowie Ute Friese, Geschäftsführerin und Gründerin von Aktion Kindertraum, eingeladen. Das Kind vom CI musste leider aus Krankheitsgründen absagen.

Innenminister Boris Pistorius lobte die Studienabsolventen: „Ich freue mich gleich doppelt: Über unsere jungen Kommissarinnen und Kommissare, die mit diesem Engagement und dieser Idee zeigen, dass sie in vielerlei Hinsicht unsere Gesellschaft bereichern und ein Stück besserm achen wollen Das finde ich großartig! Ich freue mich aber ganz besonders auch für diejenigen, denen nun mit diesem Betrag ein gutes Stück ihres Herzenswunsches erfüllt werden kann!“

Carsten Rose ergänzte: „Hier wird ersichtlich, dass wir bei der Auswahl und Qualifizierung usneres Nachwuchses nicht nur auf hohe Fachlickeit, sondern gerade auch auf Attribute wie Sozialkopetenz und Gemeinwohlorientierung Wert legen. Die Aktion ist nahezu vollständig in Eigenregie unserer Studierenden gelaufen …“

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Fatima, die Initiatorin der Spendenaktion für Aktion Kindertraum, versucht, Lena zum Lachen zu bringen.

Es war so schön, zu sehen, wie sich die frischgebackennen KommissarInnen mit den anwesenden Kindern freuten. Lena kam in ihrer Rahakarre und strahlte über das ganze Gesicht. Sie wurde mit einem Wasserkopf sowie einer Gehirnfehlbildung geboren und ist in allen Teilen ihres Lebens sehr eingeschränkt. So kann sie weder selbstständig sitzen noch selbstständig laufen und leider auch nicht sprechen. Immer wieder hatte sie sich in dem harten Rollstuhl den Kopf gestoßen, verletzte sich. In der Schule war sie den anderen Kindern gegenüber aggressiv. Mit der neuen Rehakarre, so erzählte ihre Mutter Cordula, sei jetzt alles viel besser: „Lena verletzt sich nicht mehr, ist nett zu ihren KlassenkameradInnen und geht gern zur Schule.“

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Pauline Preissler freut sich mit Laura über deren Assistenzhund Pepper.

Und auch Laura war überglücklich. Sie kam mit Assistenzhund Pepper, der sie auf körperlicher, sozialer und insbesondere emotionaler Ebene fördert, ihr Selbstvertrauen gibt und sie stärkt. Denn auch Laura hat ein schweres Schicksal durchlebt: Sie hat einen schweren angeborenen Herzfehler und war wochen- bis monatelang alleine und unbegleitet im Krankenhaus. Ihre Mutter konnte diese Situation emotional nicht aushalten. Laura hat Vernachlässigung erlebt, war oft allein im Krankenhaus und ist traumatisiert. Mit fünf Jahren gab die Mutter sie an eine Pflegefamilie ab, wo sie viel aufgeholt hat und jetzt auf einem guten Weg ist. Laura erzählte dankbar: „Ich kann mir mein Leben ohne Pepper gar nicht mehr vorstellen. Und das Leben vor Pepper eigentlich auch nicht mehr …“

Vielen Dank allen für diese tolle Aktion!