Maskenpflicht seit Corona ist für viele Menschen nicht schön. Aber für einige ist dies noch schwieriger zu ertragen als für andere. Wie beispielsweise für Hörgeschädigte, die oftmals von den Lippen ihrer GesprächspartnerInnen ablesen, um zu verstehen, was andere sagen. Dazu gehört auch die Familie Heins aus Hannover. 

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Zoe und Kim nach ihrer OP mit dem neuen Cochlear-Implantat.

Eigentlich ging Familie Heins immer sehr gerne zusammen einkaufen. Das ist seit der Corona-Problematik anders geworden. Denn wenn Papa Jan und Mama Bettina vor dem Supermarkt parken, wollen ihre Töchter Kim (9) und Zoe (11) nicht mehr mit. „Es ist so schwierig, sich zu verständigen“, sagt Kim.

Lippenablesen mit Maske? Geht leider nicht!

Denn: Die beiden Mädchen waren schwer hörgeschädigt und lesen deshalb immer noch gern von den Lippen ab, um zu verstehen, was andere sagen. Zwar tragen die beiden seit eineinhalb Jahren ein Cochlear Implantat und können jetzt auch richtig gut hören, aber daran müssen sie sich erst einmal gewöhnen. Denn bei einem Menschen, der bisher nicht hören konnte, ist das ein völlig neues Gefühl.

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Beide Mädchen spielen –seit sie ein Cochlear-Implantat haben – begeistert Geige. Das hilft ihnen, Hören besser und schneller zu verstehen.
Auch in der Schule werden Masken getragen

Zoe ergänzt ihre Erfahrungen: „Auch in der Schule müssen die Lehrerinnen und Lehrer teilweise Masken tragen im Unterricht und in den Pausen. Das ist wirklich sehr schwierig für uns!“

Die Familie hofft, dass es bald einen Impfstoff gegen Corona geben wird, um die Maskenpflicht bald abschaffen zu können. Damit der Alltag in der Familie wieder so ist wie vor Corona – und die Verständigung nicht nur innerhalb der Familie sondern auch draußen mit Freunden, Verwandten und Bekannten klappt.

16 Millionen Menschen schwerhörig

Übrigens ist Familie Heins nicht allein betroffen. In Deutschland gibt es laut Statistik etwa 16 Millionen schwerhörige Menschen. 80.000 von ihnen sind gehörlos und 140.000 sind so beeinträchtigt, dass sie auf einen Gebärdensprache-Dolmetscher angewiesen sind, wenn sie nicht von den Lippen ablesen können. In diesen Statistiken sind Kinder unter 14 Jahren noch nicht erfasst.