1. Wie haben Sie und Aktion Kindertraum zueinander gefunden?

Es war 2002 auf einem ATP Turnier in Hong Kong, als ich von meinem Bruder einen Zeitungsartikel über Aktion Kindertraum und einen bevorstehenden Benefiz-Tennis-Showkampf zu deren Gunsten erhielt. Ich war sofort von der Idee und Vision begeistert und setzte mich, als ich wieder in Deutschland war, mit Ute Friese und Marion Minkner, der Veranstalterin, in Verbindung. So fing es an und im November 2002 spielte ich dann bei der Benefiz-Tennisgala in Gehrden. Mit dem Erlös dieser Gala sollten die Herzenswünsche der Brüder Pascal und Philip, beide hatten Muskeldystrophie (Typ Duchenne), erfüllt werden. Pascal saß damals schon im Rollstuhl und wollte in ein Indianerreservat. Philip träumte davon, einmal hinter die Kulissen eines Formel 1-Rennens schauen. Leider verstarb Pascal kurz vor dem Antritt seiner Wunschreise, aber Philips Wunsch ging noch in Erfüllung. Ich traf ihn, als er uns, Ute Friese, Marion Minkner und mir, die Fotos seines Besuches im Fahrerlager gezeigt hat. Da das Treffen in der Tennishalle in Gehrden stattfand, kam ich spontan auf die Idee, mit Philip, der damals schon im Rollstuhl saß, Tennis zu spielen. Daraus entwickelte sich eine kleine Tennisleidenschaft und Freundschaft. So konnte ich miterleben, welche positive Wirkung die Erfüllung eines Herzenswunsches für die Kinder und die gesamte Familie hat. Seitdem unterstütze ich als Botschafter Ute Friese mit ihrem Team, egal ob durch unsere regelmäßigen Nicolas-Kiefer-Golf-Charity-Turniere zu Gunsten von Aktion Kindertraum, die Aktion Kindertraum Charity-Kollektion by NK #kiwifash (www.kiwi-onlineshop.de ) oder die Mithilfe bei einer Wunscherfüllung.

2. Was macht für Sie die Arbeit bei Aktion Kindertraum so besonders?

Aktion Kindertraum ist mir sehr ans Herz gewachsen. Es sind die Menschen, das Team und die Spender, die sich mit viel Herzblut und großer Leidenschaft für die Wünsche der kranken Kinder einsetzen. Diesen Kindern mit ihren Familien zu helfen, ist eine große Aufgabe. Denn besonders diese Menschen haben jede Unterstützung verdient. Manche dieser Kinder und Jugendlichen haben ein sehr schweres Schicksal, einige wüssten sogar, dass sie bald sterben würden. Und trotzdem, ihr Lebensmut, ihre Kraft, ihre Ausdauer und ihre mentale Stärke beeindrucken mich jedes Mal aufs Neue. Die Power dieser Kinder ist so groß, da kommen selbst manche Leistungssportler nicht mit.

3. Was hat Sie dazu bewegt, diese Organisation zu unterstützen?

Es sind diese kostbaren Momente des Glücks für die Familien und die strahlenden Kinderaugen, die mich bewegen. Ich durfte schon mehrmals miterleben, wie die Herzenswünsche in Erfüllung gehen. Was gibt es Schöneres, wenn ich durch mein Engagement ein klein wenig dazu beitragen kann.

Egal ob groß oder klein, diese Menschen haben jede Form der Unterstützung verdient.

4. Gibt es eine Wunscherfüllung, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Ich hatte das Glück, schon bei mehreren Wunscherfüllungen mitwirken zu dürfen. Und jede war einzigartig. Naturgemäß sind mir die Wünsche nach Sportrollstühlen besonders in Erinnerung geblieben. Als zum Beispiel Jan seinen ersten auf ihn angepassten Sportrollstuhl von Aktion Kindertraum bekam und ich mit ihm gleich die erste Trainingseinheit erlebt habe, war das schon ergreifend. Und wenn man dann Jahre später erfährt, dass dieser erste Basketball-Sportrollstuhl der Anstoß für seine Sportkarriere war und ihn letztlich in die Nationalmannschaft gebracht hat, dann wird einem klar, wie nachhaltig solch eine Wunscherfüllung sein kann.

Svea Meline mit Kiwi 085 Kopie 200x300 - 5 Fragen an ...

Oder als ich bei unserer 4. Nicolas-Kiefer-Charity Meline traf. Meline hat Diabetes Typ I und wünschte sich von Aktion Kindertraum einen Diabetikerwarnhund. Zusammen mit ihren Eltern und ihrer Hündin „Luna“, die zur Diabetikerwarnhündin ausgebildet wurde, kam Milene zu uns auf den Golfplatz und zeigte uns schon ganz stolz, was Luna alles konnte und wie solch eine Spezialausbildung verläuft. Anhand eines mitgebrachten T-Shirts, was Meline einmal trug als sie unterzuckert war, demonstrierte Luna, dass sie sofort darauf anschlug. Schon diese ersten Fortschritte in der Ausbildung des Hundes waren für die gesamte Familie eine große Hilfe. Im Gegenzug konnte ich Milene den Golfplatz zeigen und mit ihr erste Schläge auf dem Grün machen. Mittlerweile ist die Ausbildung von Luna abgeschlossen und Luna ist nicht nur eine Freundin, sondern auch ein tolle und zuverlässige Beschützerin für Meline geworden.

5. Was wünschen Sie Aktion Kindertraum für die Zukunft?

Ich wünsche Aktion Kindertraum ganz viel Durchhaltevermögen und vor allem viele weitere, tolle Unterstützer und Helfer, damit noch möglichst viele Wünsche erfüllt werden können. Seit 22 Jahren unterstützt Aktion Kindertraum nun schon auf sehr engagierte, persönliche, aber auch hochprofessionelle Art und Weise betroffene Kinder und deren Familien. Dass diese beständige Arbeit noch möglichst lange fortgeführt werden kann, ist mein großer Wunsch.

Das Interview führte Tea Crencovic.