
Kaiserwetter auf dem Golfplatz in Gleidingen bei Hannover – rund 100 Golfspieler freuen sich auf einen perfekten Tag bei der 10. Nicolas Kiefer Golf Charity. Im Fokus: Der zweijährige Leo (2) mit seiner Schwester Alina (9) und Mutter Anika. Denn Leo ist das diesjährige „Wunschkind“. Sein Traum, ein Rollfiets für die ganze Familie – wird mit Hilfe der Golfer Wirklichkeit.

Ein Rollfiets für den kleinen Leo
Und das Rollfiets war auch schon da. Es muss nur noch für die Familie angepasst werden. Denn Leo hat Trisomie 21 und einen Herzfehler – und ist schwer behindert. Seine ältere Schwester ist blind. Sie leidet außerdem unter Cerebralparese (CP) und ist ebenfalls schwer beeinträchtigt.
Deshalb wünschte sich die alleinerziehende Mutter Anika im Namen von Leo dieses spezielle Rollfiets, bei dem vorne Alinas Rollstuhl angekoppelt werden und Leo hinten auf einem extra Sitz mitfahren kann. So ist die Familie wesentlich mobiler und agiler als bisher.
Anlässlich des 10. Jubiläums der Nicolas Kiefer Golf Charity zu Gunsten von Aktion Kindertraum waren auch weitere „Wunschkinder“ eingeladen worden, denen die Wohltätigkeitsorganisation im Laufe der Jahre geholfen hatte.

Beim Jubiläum zu Gast: Zwei weitere Wunschkinder
Auch Orkan-Deniz (Foto oben links), der seit Beginn seines Lebens im Rollstuhl sitzt und heute 25 Jahre alt ist, war beim Jubiläumsevent mit dabei. Er bekam anlässlich der 6. Nicolas Kiefer Golf Charity 2017 seinen Wunsch erfüllt: mit einem speziell für ihn angepassten Sportrollstuhl für Rollstuhl-Basketball.
Ebenfalls mit dabei: Svea-Meline, heute 22 Jahre alt, der wir zur 4. Nicolas Kiefer Golf Charity 2013 ihren größten Wunsch erfüllen konnten: Sie bekam Diabetes-Warnhündin Lira, ein Labrador, heute 12 Jahre alt und in Rente. Deshalb durfte die Hündin auch zuhause bleiben.

Golfen bei Aktion Kindertraum? Da kann man was erleben …
Aber zurück zum Turnier: Wie immer kann man bei einer Nicolas Kiefer Golf Charity zu Gunsten von Aktion Kindertraum so einiges erleben. Und so war es auch in diesem Jahr beim Jubiläumsturnier.
Schon um 8 Uhr kamen bei strahlendem Sonnenschein die ersten Golfer, um sich zu melden. Stephan Hox, genannt „Hoxi“, von Radio 21 übernahm gewohnt souverän die Moderation per Mikro und sorgte auch später am Halfway für Musik und Unterhaltung.

„Ich habe gerade Gänsehaut“
Schirmherr Nicolas Kiefer, Spitzname Kiwi, begrüßte die Gäste ganz herzlich und freute sich riesig, dass gleich drei „Wunschkinder“ gekommen waren: „Ich bin immer wieder so beeindruckt, und ich habe gerade echt Gänsehaut!“ sagte Kiwi. Auch Ute Friese, Gastgeberin, Gründerin und Geschäftsführerin von Aktion Kindertraum, bedankte sich ganz gerührt bei allen für ihre Anmeldung, für Spenden in Form von Geld, Sachspenden oder Gutscheinen für die Tombola.

Ute Friese: „Ich freue mich riesig, dass immer wieder so viele Menschen zu unserem Golfturnier kommen und nicht nur Spaß beim Sport haben, sondern auch bereit sind, uns und unsere ,Wunschkinder‘ so großzügig zu unterstützen. Dafür bin ich sehr dankbar!“
Und Nicolas Kiefer ergänzt: „Jedes Kind hat ein Recht auf Freude und Glück. Aktion Kindertraum ermöglicht glückliche Momente gerade für solche Kinder und Jugendlichen, die es besonders schwer haben. Unser Charity-Golfturnier sammelt Spenden für diesen guten Zweck. Ich danke allen, die unsere Idee nun schon seit mehr als 20 Jahren mittragen.“
Plötzlich war das Kiwi-Cart weg …
Weiter ging’s zum Kanonenstart oder – fast doch nicht –, denn vor dem Eingang der Golfanlage fehlte plötzlich das „Kiwi-Cart“, mit dem Nicolas Kiefer seit ein paar Jahren herumfährt und Essen und Getränke an den Greens verteilt. „Dass sich das jemand traut“, „Da steht doch sein Name drauf!“ „Unglaublich“, so die Kommentare. Und wer kam dann mit dem Kiwi-Cart zum Kanonenstart? Ute Friese, die sich das Cart spontan „ausgeliehen“ hatte – für den „guten Zweck“, versteht sich: Als perfekte Gastgeberin brauchte sie nämlich das Gefährt um alles für die Gäste an der Halfway vorzubereiten, wo später Essen und Getränke auf die Teilnehmer warteten …

Mehr als fünf Stunden lang wurde gegolft, dann war das Turnier der 10. Nicolas Kiefer Golf Charity beendet. Teils leicht gerötet von der Sonne – oder war es die sportliche Anstrengung? – beendeten alle Teilnehmer gut gelaunt dieses Jubiläumsturnier am frühen Nachmittag.
Ausklang am Ufer des Maschsees mit Siegerehrung, Buffet, Tombola und Darts
An einem wunderschönen lauen Sommerabend im Hotel Courtyard direkt am Maschsee ließen Gastgeber und Gäste den Tag ausklingen, die Sieger des diesjährigen Golfturniers wurden unter viel Applaus gewürdigt, es gab viel Spaß an der futuristischen digitalen Fotobox und beim Dart.

Hole-in-One toppt das Jubiläums-Turnier
Viel Beifall gab es auch für den Glückspilz Christian Gerhard, der seit 2021 golft. Ihm gelang beim „Beat the Pro“ ein sensationelles Hole-in-One, sein Ball traf über den Teich hinweg auf die Insel beim ersten Schlag genau ins Loch! Das hatte in all den Jahren der Nicolas Kiefer Golf Charity bisher nur der „Pro“ selbst, Simon Peters, geschafft …

Christian Gerhard, Cloud Ingenieur: „Ich kann es immer noch nicht fassen: Ein Hole-in-One! Dabei habe ich ein Handicap von 41,5.“
Hauptgewinn statt Hauptwaschgang

Und noch eine Begebenheit am Rande: Statt Golf-Event war eigentlich Wäschewaschen angesagt bei Martin Wöbbeking, dem geschäftsführenden Gesellschafter von Radio Hannover. Doch dann kam alles anders: Die Maschine lief gerade, als der Anruf kam, der ihn als Ersatzspieler nach Gleidingen auf den Golfplatz lockte. Spontan sagte er zu und während er hier seine „Runde drehte“, schleuderte zu Hause die Maschine. Der Clou: Abends gewann Martin dann mal eben den Hauptgewinn bei der Tombola: Eine Reise von der Robinson Club GmbH: 7 Tage Agadir in Marokko.
Win-win-Situation für alle – und ein neuer Spenden-Rekord
Das Schönste an diesem Tag: Eigentlich hatten am Schluss alle gewonnen. Die Golfspieler hatten viel Spaß bei bestem Wetter auf dem Platz, diejenigen, die bei unserer Tombola mitgemacht hatten (jedes Los war ein Gewinn) – und natürlich unser Wunschkind Leo und seine Familie, die demnächst noch viel mobiler sein kann – dank des neuen Rollfiets. Last but not least freuen wir uns über einen neuen Spenden-Rekord: Mehr als 20.000 Euro kamen für die Wunscherfüllung zusammen. Unser Dank geht an alle, die so engagiert mitgemacht, gespendet und natürlich auch anderweitig mitgeholfen haben, dass dieses tolle Event stattfinden konnte!

Fotos: Henning Scheffen und Lars Kaletta