Die SchulleiterInnen waren sich da relativ schnell einig. Kinder, die es aufgrund von bestimmten Situationen verdient hatten, so eine Reise wie „Das Ganz große Abenteuer“ mitzumachen. Wie beispielsweise Ida, deren Schwester vor zwei Jahren gestorben war.

Vier Wochen ohne Klassenarbeit

Voraussetzung war allerdings, dass sie durch ihre Abwesenheit nichts verpassen, beziehungsweise so gut in der Schule sind, dass die Versetzung nicht gefährdet ist. Arbeiten, die noch geschrieben werden müssen, dürfen in diesem Ausnahmefall ruhig mal verpasst werden.

Aktion Kindertraum Das ganz grosse Abenteuer Lehrer1 - Warum vier Schulleiter ihre Schüler in „Das ganz große Abenteuer“ schicken ...
Foto für die Presse. Von links: Dr. Rose Wecker, Gesamtschule am Forstgarten, Karl Hagedorn, Kardinal-von-Galen-Gymnasium, Ute Friese, Aktion Kindertraum, Thomas Binn, Filmemacher, Doris Mann, Collegium Augustinianum Gaesdonck, Dr. Achim Dier, Lise-Meitner Gymnasium

Was erhoffen sich die Schulen von dem Projekt? Wir haben mal ihre Webpages besucht. Hier die Kommentare:

Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Kevelaer:

„Hier ist eine ,Lebensschule‘ in anderer Umgebung und unter anderen Bedingungen gefragt, ebenso wie das selbstständiges Handeln und Entscheiden, Entwickeln und Festigen einer stabilen unf funktionierenden sozialen Einheit. Gerade in der heutigen Zeit solln die Ergebnisse des Projekts zeigen, welche auch schwierigen Aufgaben Kindern zuzutrauen sind und wie sie in einem dynamischen Gruppenprozess Probleme gemeinsam lösen können. Insgesamt eine spannende Angelegenheit. Wir wünschen den Kindern viel Mut, gutes Gelingen und ein erfolgreiches Erreichen ihrer Ziele!“

Lise-Meitner Gymnasium in Geldern:

„Eigentlich ist es ja das Beste, was man sich für ein Kind wünschen kann – eine behütete Kindheit mit einem Stundenplan voller lehrreicher Aktivitäten, ohne Langeweile uns Sorgen über den nächtlichen Schlafplatz und die nächste Mahlzeit. Oder etwa nicht? Sind unsere ,Helikopter-Kinder‘ vielleicht doch zu bemitleiden, da sie kaum eigene Entscheidungen treffen, selten Verantwortung für ihr Handeln übernehmen müssen und wir ihnen alle Wege vorschreiben? Eine spannende Frage!“

Gesamtschule am Forstgarten in Kleve:

„Auch wenn es ein Begleitfahrzeug gibt, so werden die Kinder doch alle Sachen auf den Fahrrädern transportieren. Außerdem werden sie keine Elektrogeräte mitnehmen. Die Eltern und Mitschüler können aber Briefe schreiben. Die Schüler werden ihren Tagesablauf frei bestimmen können, sie dürfen sich nur nicht trennen. Auf ihrer Reise werden die Kinder sicherlich viele neue Erfahrungen machen; trotzdem müssen sie den Schulstoff später noch nachholen. Außerdem müssen sie natürlich in der Schule ausführlich von ihrer Reise berichten. Die Mitschüler können die Reise auf einer großen Karte im PZ nachverfolgen.“

Collegium Augustinianum Gaesdonck in Goch:

„Es geht um ein gemeinsames Ziel, darum, was schon Sechst-/Siebtklässler aus sich heraus leisten können: eine Herausforderung an jeden Einzelnen ebenso wie eine Frage des sozialen Lernens. Diese Aspekte waren es, mit denen Thomas Binn ganz schnell vier Schulen begeistern konnte, teilzunehmen. Überzeugt werden konnten ebenso die Bezirksregierung, die der Schulbefreiung der Kinder zustimmen musste, und ,Aktion Kindertraum‘, die das Vorhaben finanziell unterstützt.“