Manche Wünsche sind echt kindisch, und das meine ich in absolut positivem Sinn. Denn auf so einen Herzenswunsch kommt vermutlich nur ein Kind. Unser ganzes Team von Aktion Kindertraum erinnert sich daher sehr gern an diese Wunscherfüllung.

Doch bevor ich darüber berichte, noch ein paar harte Fakten über Leon. Echt hart, wenn man von dem Schicksal des Jungen liest: Leon kam mit Fehlbildungen an der Speiseröhre und im Magen-Darm-Trakt zur Welt. Lange Krankenhausaufenthalte und etliche Operation waren erforderlich, damit Leon überhaupt leben konnte.

Leons großer Herzenswunsch: Einmal in einem Sperrmüllauto mitfahren

Die Lebensfreude und Fantasie des Jungen haben keineswegs durch seine Erkrankung gelitten. Im Gegenteil: Leons großer Herzenswunsch war es nämlich, einmal in einem Sperrmüllauto mitzufahren. Deshalb nahm meine Kollegin Helga damals mit der Firma Fehr Kontakt auf. Ein Glücksfall, denn mit Fehr gewann sie einen Partner, wie man ihn sich besser kaum wünschen kann. Die Kollegen waren sofort Feuer und Flamme und wollten Leon einen ganz besonderen Tag ermöglichen.

leon2 1024x771 - Leon macht Müll

Ich kann mich noch gut an einen Anruf erinnern, bei dem ein Fehr-Mitarbeiter Leons Konfektionsgröße wissen wollte. Durch seine Erkrankung war Leon jedoch kleiner und zarter als andere 12jährige. „Hmm, das Kleinste, was wir haben ist für die Frauen eine Größe M…Was machen wir denn da? Wir lassen uns etwas einfallen.“ Und sie ließen sich etwas einfallen: Leon bekam einen Arbeitsanzug auf Maß geschneidert.

An einem sonnigen Augusttag war es dann soweit. Leon wusste bis dahin von nichts und er war noch ganz verschlafen, als die Männer der Firma Fehr ihn daheim abholten. Der Junge machte riesengroße Augen und war schlagartig hellwach, als der große LKW vor der Tür stand und wartete. Schnell war er umgezogen, stellte sich wie ein Profi hinten aufs Trittbrett und los ging die Fahrt.

Leon ließ es sich nicht nehmen, den Sperrmüll einer Straße ganz alleine einzusammeln. Doch damit war es nicht genug: Anschließend ging es zur Verbrennungsanlage. Dort bediente Leon fachkundig den Bagger und beschickte den Ofen mit seinem gesammelten Sperrmüll. Ziemlich müde und geschafft, aber mehr als glücklich wurde Leon zum Feierabend wieder nach Hause gefahren.

Auch für die Männer des Recycling-Unternehmen war es ein ganz besonderer Tag, an dem sie viel Spaß bei ihrer Arbeit hatten. Und meiner Kollegin Helga hat es besonders große Freude gemacht, diesen wundervollen Tag für Leon zu organisieren.